Vorbericht & Tipps 2. Renntag

Hooksiel mit dem Duell der Präsidenten

Am kommenden Mittwoch fällt um 18.05 Uhr der erste Startschuss zum bereits zweiten Renntag auf der Jaderennbahn. Ein drittes Meeting wird es dann nochmals zum Saisonfinale am 2. August geben.  In insgesamt acht Rennen fighten die schnittigen Traber um nicht weniger als 16.000 € an Rennpreisen, die dank der zahlreichen Sponsoren erneut ausgeschüttet werden können.

Im zweiten Rennen des Tages, dem “Preis der Reederei Huntemann GmbH und Niederrheinischer Trabrennverein Dinslaken” wird es dann zu einem “Jahrhundert-Duell” kommen, das es so schnell wohl nicht wiedergeben wird. Mit Guenther Lühring tritt hier eine lebende Legende an, der seit den 70-er Jahren regelmäßig im Sulky sitzt und bis 2017 über 20 Jahre die Geschicke des Vereins geführt hat und zu den Gründungsvätern des Hooksieler Rennvereins gehört. Lühring hatte sich bereits sehr früh einen guten Namen als erfolgreicher Züchter und Fahrer gemacht, der bis heute über sämtliche Grenzen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Insbesondere in den 70-er und 80-er Jahren gewann das Nordlicht mit Pferden wie Burgwind, Isländer oder Matchfighter ein Rennen nach dem anderen, darf mittlerweile auf fast 250 Siege zurückblicken, sorgte noch am vergangenen Mittwoch mit seinem Sieger Milkos für eine faustdicke Überraschung, der für die längste Siegquote des Tages sorgte. Wer dem Außenseiter vertraut hatte, durfte sich über 126 € freuen, die es am Totalisator zu verdienen gab. In der Dreierwette waren es dann sogar noch 3.521:10 € für die Reihenfolge Milkos vor Bonanomi CG und Warhorse Hazelaar.

Der 80-jährige Amateurfahrer, der seinen Traberhof nur einen Steinwurf entfernt von der Jaderennbahn unterhält, trifft hier dann auf den aktuellen Präsidenten des Vereins, Immo Müller, der 2017 das Vereinszepter von Lühring übernahm und somit die Erfolgsgeschichte weiterschreibt. Der erste Vorsitzende des Hooksieler Rennclubs fährt ebenfalls als Amateur seit vielen Jahren Rennen, hat auf der Rennbahn am Nordseedeich zahlreiche Siege eingefahren. Dessen Karriere gipfelte 2012 im Gewinn der “Deutschen Amateurmeisterschaft” mit Prinz Poldi, ist hier mit der bereits in Schweden gut platzierten Ivonka O.E. dabei.

Dritter Präsident im Bunde ist Detlef Hilgen, der erste Vorsitzende des Oldenburger Landesrennvereins, der mit Major PS im zweiten Rennen an den Start gehen wird und bereits im Juni in Rastede einen erfolgreichen Renntag hatte abhalten können. Lühring mit Sunset de Bellouet, Müller mit Ivonka O.E. und Hilgen mit Major PS werden sich aber alle warm anziehen müssen, denn ihnen stellt sich mit Thies Cordes ein weiteres Vereinsmitglied in den Weg, der mit Napoleon bereits vor Wochenfrist gewinnen konnte und hier ein wenig über dem Feld zu stehen scheint.

Eyecatcher des Tages wird der “Großer Preis der Nordfrost GmbH u. Co KG” sein. Im Tageshauptereignis, das mit 4.000 € dotiert ist, sind mit Beethoven Gar (Thorsten Tietz), Ole Bo (Björn Spangenberg), Beau de la Vitard (Ronald de Beer) und Call On Me Ranais (Danny den Dubbelden) vier Pferde am Start, die alle in den vergangenen Wochen mehrfach haben gewinnen können. Thorsten Tietz, aktueller Berliner Lokalmatador, stellt hier mit Beethoven Gar ein Pferd vor, das sich kürzlich noch mit absoluten Erfolgspferden hatte auseinandersetzen müssen. Der Italiener hatte sich auf Standardebene bestens akklimatisiert, kommt mit drei frischen Siegen im Gepäck daher, ist äußerst antrittsschnell und beherrscht auch den Bänderstart, der hier gefragt wird. Das heißt, die ersten fünf Pferde gehen von der Startmarke 2.325 Meter ins Rennen, die Pferde 6 und 7 müssen 25 Meter mehr traben. Der Varenne-Sohn wird aber erstmals über Gras an den Start gehen, was sich möglicherweise als kleines Handicap erweisen könnte. Aus dem zweiten Band startet der frische, aktuelle Sieger aus dem Duhner Watt. Dabei deklassierte Call On Me Ranais die gesamte Konkurrenz, marschierte an der Spitze frisch, fromm und frei daher, gewann diese Cuxhavener Traditionsprüfung in beeindruckender Manier. Auch ein Beau de la Vitard ist unter der Regie von Ronald de Beer zu einem Seriensieger herangereift, der mit der 25 Meter Zulage keine Probleme haben sollte. Hier müssen Milkos und Guenther Lühring zeigen, dass sie auch in besserer Gegnerschaft bestehen können.

Mit Grande Love (Frank Kelm) geht in der vorletzten Tagesprüfung eine Traberdame an den Start, die man als Geheimtipp bezeichnen könnte. Die für den Stall Hamburger Jung antretende Love You-Tochter lief in der Vorwoche nach einer Galoppade ein bärenstarkes Rennen, kam noch sehr gut auf, kann dieses Mal durchaus gewinnen. In der Tat ist dieser Tipp mehr als gewagt, aber wie heißt es immer so schön: “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!”. Einfach wird es aber nicht werden, denn mit dem frischen Sieger Napoleon (Thies Cordes), dem jetzt zwei Mal gut gelaufenen In Love Burois (Thomas Reber) und dem Berliner Sieger Mister Ed CD (Thorsten Tietz) stellte sich ihr eine breite Phalanx von Sieganwärtern in die Quere.

Nach dem dritten und sechsten Rennen werden für die Besucher wieder 10 Wettgutscheine zu jeweils 20 € verlost. Alle Wett-Tickets, die keinen Gewinn erzielt haben, können daran teilnehmen. Dafür muss man nur seinen Namen und seine Adresse auf der Rückseite eintragen.

Alle Tipps auf einen Blick

Charles Grendel – Gedächtnisrennen

Ivano Petnic hat in diesem Jahr bereits in Hamburg in schneller Zeit gewonnen, konnte sich bislang auf den Grasbahnen noch nicht entscheident einsetzen. Beim dritten Start auf einer ländlichen Bahn könnte er mit gewisser Routine jetzt stärker zu beachten sein. Mit Don Timoko reist aus Berlin ein interessanter Gast an, der in diesem Jahr in Dresden mit einem starken Ansatz unterwegs war. Er ist so etwas wie der Geheimtipp hier! Um die Favoritenrolle wird aber ein Beethoven Gar kaum herumkommen. Der ebenfalls aus der Hauptstadt anreisende Wallach weiß einen der erfolgreichsten Berliner Fahrer im Sulky, lief zuletzt nur gegen die Besten seiner Zunft und steht normalerweise haushoch über dem Feld. Der mittlerweile 12-jährige Nemo lässt noch keine Verschleißerscheinungen erkennen, scheint auf den Provinzbahnen nochmals zu alter Frische aufzulaufen. Nicht unterschätzen darf man einen gut aufgelegten Kissing Diamond, der fehlerfrei stets zu beachten bleibt und noch 2022 hier gewinnen konnte. Iowa River besitzt zwar aktuell keine Empfehlungen, hat vor Jahresfrist aber auch noch in Emmeloord auf Gras gewonnen, hat mit Niels Jongejans einen Mann an Bord, der in Hooksiel schon ganze Serien gewonnen hat.

Beethoven Gar – Nemo – Don Timoko

Chancenreich: Ivano Petnic

Preis der Reederei Huntemann GmbH und Niederrheinischer Trabrennverein Dinslaken

Napoleon gewann hier vor einer Woche sein erstes Rennen, machte dabei an der Spitze einen derart guten Eindruck, daß er hier wohl als Tipp des Tages an den Start kommen wird. Der Wallach präsentiert sich zur Zeit wie ausgewechselt und dürfte das Stellpferd für jede Wette sein. Kanhet Well, Sunset de Bellouet und auch Major PS waren ebenfalls hier engagiert, konnten aber alle keine Bäume ausreißen. Gleiches gilt für Hot Red Dynamite, die als Fünfte noch hinter Manjana Frei ins Ziel kam, die als Dritte das stärkste Rennen ihrer Laufbahn präsentierte und hinter zwei Favoriten noch für eine bärenstarke Dreierwette sorgte. Nach einjähriger Pause stellt sich heute Ivonka O.E. vor, die  mit Vereinspräsident Immo Müller an den Start kommt, viel Schnelligkeit besitzt und letztjährig in Schweden schon gute Zweite war. Die Stute wäre als Siegerin wahrlich keine große Sensation.

Napoleon – Ivonka O.E. – Hot Red Dynamite

Chancenreich: Manjana Frei

Preis der Nietiedt Gruppe

Mit Mister Ed CD tritt hier ein frischer Sieger an, der sich heute erstmals über Gras versucht. An Können und Schnelligkeit mangelt es dem Wallach keineswegs, muss aber auch mit den C-Bahn-Gesetzen klarkommen. Drückend überlegen war im Duhner Watt ein Donner Gallent, der dort Start-Ziel spazieren ging und mit Frank Kelm einen ehemaligen Profi an Bord hat. Nijinski gewann am Nordseedeich letztjährig zwei Rennen, punktete überdies in Quakenbrück, Drensteinfurt und Duhnen, sucht aber momentan noch nach dieser Traumform. Pinaki gab als Zweiter in der Vorwoche ein starkes Bahndebut ab, kann hier sämtlichen Pferden ein “Beinchen stellen”. Auch eine Gucci Shadow rang zum Tagesabschluss die Favoritin nieder, sodaß dieses Rennen als kleines Preisrätsel daherkommt und nur schwer zu entwirren ist.

Donner Gallent – Mister Ed CD – Pinaki

Chancenreich: Gucci Shadow

Preis der Nord-West Ölleitung GmbH

Nach drei Siegen in Folge musste Niki Hanover in der Vorwoche die erste Schlappe seit langem wegstecken, kam nach langer Führung schließlich als Vierte durchs Ziel. Dabei bekam die Favoritin aber Dauerfeuer von der späteren Siegerin. Auch Esther kennt keine Streichergebnisse, ist beständig unter den ersten vier und war noch Ostersonntag in Sonsbeck erfolgreich. Vor ihr endete aber am vergangenen Mittwoch ein sich voll einsetzender Tassilo, der kurzfristig sogar wie der Sieger aussah. Nach seinem ersten Start ist Don Timoko jetzt hoffentlich stichhaltiger einzustufen. Eine Kantona läuft auf den Provinzbahnen immer gut, war 2022 hier Zweite, gilt hier keineswegs als Außenseiterin. Auch eine Castanea lief mit ihrem vierten Platz zu guten Pferden ein starkes Rennen, hat im letzten Jahr in Drensteinfurt “zugeschlagen”, ist hier das Pferd für die etwas längere Wette.

Niki Hanover – Kanona – Esther

Chancenreich: Tassilo

Großer Preis der Nordfrost GmbH u. Co KG

Das Hauptrennen des Tages wird aus zwei Bändern gestartet, d.h. die Pferde 1-5 starten von der Startmarke 2.325 Meter, die 6 und 7 müssen 25 Meter mehr traben. Und im Zweiten Band steht dann auch der Favorit des Rennens. Call On Me Ranais lieferte auf dem Duhner Watt ein sensationelles Rennen, deklassierte ums “Blaue Band” die gesamte Konkurrenz, war im Ziel allein auf weiter Flur. Da hatte auch siebenfache Vorjahressieger Beau de la Vitard als Dritter keine Chance, das Ruder noch einmal herumzureißen. Nichtsdestotrotz läuft der Franzose in unverändert starker Form. Ole Bo gewann vor Wochenfrist hier sein Rennen von der Spitze aus, trifft hier erneut auf Milkos, der Zweiter war und bei einem weiteren Start am gleichen Tag gewinnen konnte. Gouritch kennt nur gute Vorstellungen, scheint aber nicht gewinnen zu können. Beethoven Gar war heute schon am Start, vertritt die beste Klasse und gilt als Herausforderer für Call On Me Ranais & Co.

Beethoven Gar – Call On Me Ranais – Beau de la Vitard

Chancenreich: Ole Bo

Preis der LzO

Jeanne d’Arc hat 2022 in Rastede in der heutigen Hand von Niels Jongejans gewonnen, trifft hier aber auf einige gute Gegner. Allen voran ist hier Lola Vici zu nennen, die am 19. Juli auf der Jaderennbahn spektakulär zuschlagen konnte und sich auch durch die sogenannte Todesspur nicht aufhalten ließ. Auch Gucci Shadow gewann hier mit ihrem guten Speed, wäre als Siegerin auch keine große Überraschung. Enterprise nahm ein kleines Geld mit, Emoji beendete zuletzt eine längere Pause. Shalala scheitere in der Vorwoche an einer Unsicherheit.

Lola Vici – Gucci Shadow – Jeanne d’Arc

Chancenreich: Shalala

Preis der HUBTEX Maschinenbau GmbH u. Co KG und der Willms Gabelstaplervertrieb und -service GmbH u. Co KG

Grande Love lief hier in der vergangenen Woche ein großes Rennen, machte zwischenzeitlich einen Fehler, musste dann neu ansetzen und flog schließlich noch auf Platz drei. Ohne Galoppade hätte die Stute durchaus Siegchancen gehabt! Schlagen muss die Stute aber erst einmal einen Mister Ed CD, der hier heute schon ein Mal seine Visitenkarte abgegeben hat. Lady Elegance wurde nach stetiger Führung erst ganz zum Schluss “eingefangen”. Auch im vergangenen Jahr war sie hier schon erfolgreich. In Love Burois war jetzt zwei Mal auf dem Ehrenplatz, wird immer besser und sicherer und bleibt das Pferd für die längere Wette. Die frische Sieger Napoleon ist erneut dabei, hat sich aber keine leichte Aufgabe ausgesucht.

Grande Love – Mister Ed CD – Napoleon

Chancenreich: In Love Burois

Burkhard Kähler Memorial – Preis der Werft Hooksiel

Bonanomi CG lief als Zweitplatzierter bei seinem Grasbahndebut gut genug, um dieses Rennen zu gewinnen. Sein Fahrer landete in der Vorwoche in Hooksiel einen Doppelschlag. Auch Admiral Rower war stets vorne dabei, hat im vergangenen Jahr auf der Jaderennbahn gewonnen. Auch Hangoun du Bocage läuft auf den Provinzbahnen stets dazu. Sein Fahrer war 2022 der erfolgreichste Fahrer in Hooksiel. Zum Stolperstein für alle kann eine Kanona werden, die sich auf den Grasbahnen sehr wohl fühlt und derzeit in aufsteigender Tendenz unterwegs ist. Went Rower scheiterte in der Vorwoche an einer Behinderung, Nemo und Kissing Diamond sind nach ihren ersten Starts besser zu beurteilen.

Bonanomi CG – Hangoun du Bocage – Admiral Rower

Chancenreich: Kanona

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