Hooksieler Rennverein

Die Geschichte des Hooksieler Rennvereins

Am 18. Februar 1981 setzte sich eine kleine Gruppe Pferdesportfreunde zusammen, um den Hooksieler Rennverein e.V. zu gründen. Der Gedanke, einen Rennverein aufzubauen, war damals schon über 10 Jahre in den Köpfen der Gründungsmitglieder verankert und konnte nun mit viel Enthusiasmus und Idealismus umgesetzt werden. Erster Vorsitzender wurde der Hooksieler Tierarzt und passionierte Pferdesportfreund Dr. Karl-Heinz Gaede.

Auf dem Traberhof der Familie H.F. Müller schmiedeten Züchter und Besitzer Pläne, eine eigene Rennbahn auf dem großen Spülgelände in Hooksiel zu bauen. Natürlich durfte dabei eine gute Tasse Tee nicht fehlen, die Johanna Müller immer für die eifrigen Gründungsmitglieder bereit hielt. In dieser gastfreundlichen Atmosphäre enstanden auf dem Traberhof erste Werbeplakate und Rennbahnutensilien in Eigenarbeit durch die Vereinsmitglieder.

Ziel des Hooksieler Rennvereins war und ist es bis heute, Einheimischen und Urlaubsgästen erfolgreichen und spannenden Pferderennsport auf einer eigenen Rennbahn zu zeigen. Als ländlicher Verein legt der Hooksieler Rennverein besonderen Wert darauf, dass das Pferd im Mittelpunkt des Geschehens steht. Die Förderung des Rennsports, Trab- und Galopprennen als Zuchtleistungsprüfungen und somit insgesamt als kulturhistorische Aufgabe bestimmen das Leitbild des Vereins. Die Umsetzung dieser Aufgabe und insbesondere die Durchführung der Veranstaltungen wäre nicht ohne die Sponsoren möglich, die den Hooksieler Rennverein großzügig unterstützen.

Schon im Vorfeld der offiziellen Gründung wurden unzählige Gespräche mit den Vertretern der Gemeinde Wangerland geführt. So konnte erreicht werden, dass der Verein die Möglichkeit hatte auf dem Grundstück an der Bäderstraße, im Blickfeld zum Hooksieler Strand und zum Hafen, noch im Jahr der Vereinsgründung die Jaderennbahn anzulegen.

Dies ist ein Erfolg, der unermüdlichen ehrenamtlichen Helfer, die über die Jahre und noch heute die tragenden Säulen des Vereins bilden. In den letzten 36 Jahren konnte durch dieses ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder und des Vorstandes die Jaderennbahn zu einer der attraktivsten Rennbahnen weiterentwickelt werden. So gilt die Rennbahn mit ihren 1024 m Geläuf in Traberkreisen als eine der schönsten und vor allem als eine der fairsten Anlagen ihrer Art in ganz Deutschland. Als Trainingsbahn ist sie darüber hinaus fast ganzjährig verfügbar. Durch die in Eigenregie von den Mitgliedern verlegte Drainage ist die Bahn bei jeder Wetterlage befahrbar. Dieser Erfolg ist umso beachtlicher, weil der Verein ihn aus eigenen Kräften ohne Zuhilfenahme öffentlicher Mittel erreicht hat.

Schon ein Jahr nach der Vereinsgründung wurde die Jaderennbahn mit einem ersten öffentlichen Renntag am 21. August 1982 in Betrieb genommen. Die rund 3000 Zuschauer sahen vier spannende Trabrennen, zwei rasante Galopprennen und zwei Ponyrennen. Abgerundet wurde diese gelungene Veranstaltung durch ein buntes Showprogramm. Besonderer Höhepunkt war sicherlich die Teilnahme des damaligen Europameisters Hans Johann Stamp.

In den darauffolgenden Jahren gewannen die Renntage des Hooksieler Rennvereins zunehmend an Popularität. Die Zahl der Besucher stieg stetig und auch der Umsatz an den Totalisatoren vervielfachte sich. Diese positive Entwicklung wurde sicher maßgeblich durch die hohe Qualität des sportlichen Angebots geprägt, denn regelmäßig sind berühmte Pferde, Fahrer und Jockeys aus ganz Deutschland auf der Jaderennbahn am Start. Doch auch das Publikum hat zunehmend gefallen an dem Ambiente Pferderennen und dem Einsatz am Totalisator gefunden.

So konnte 1990 erstmals die magische Grenze von 100.000 DM an einem einzigen Renntag überwunden werden. Doch noch eine weitere bahnbrechende Neuerung hatte 1990 ihr Debüt. Erstmals in Deutschland ging der Hooksieler Rennverein das Wagnis ein, auf dem Lande mitten in der Woche und dazu noch in den Abendstunden Pferderennen zu veranstalten. Die Idee, nach einem Tag am Strand oder nach der Arbeit, Gästen und Einheimischen Entspannung und Abwechslung beim Pferderennen zu bieten, war ein voller Erfolg. Die Mittwoch-Abendrennen waren schon bald genauso publikumsstark wie die Familienrenntage.

Seit 1993 werden regelmäßig 3 Renntage, zeitweise sogar 4 bis 5 Renntage im Jahr angeboten. Lediglich 1997 konnten die planmäßigen Renntage nicht eingehalten werden. Zwei Stunden vor dem ersten Start auf der Jaderennbahn erging ein solcher Wolkenbruch, dass die Rennbahn die Wassermassen nicht aufnehmen konnte. Um langfristig das Geläuf zu sichern und die nächsten Renntage nicht zu gefährden, musste der Renntag abgesagt werden. Dieser Ausfall blieb zum Glück der einzige Renntag, der in den vergangenen 35 Jahren abgesagt werden musste. Dank der hervorragenden Qualität der Rennbahn und der Drainage des Grasgeläufs, konnten „normale“ Sommerregen die Befahrbarkeit der Bahn nicht gefährden.

Doch auch für das Wohl der Zuschauer hat der Rennverein sich immer wieder Neuerungen einfallen lassen und Verbesserungen durchgeführt. Neben einer vollständigen gastronomischen Versorgung, wurde auf der Deichseite eine einzigartige Naturtribüne errichtet, die den Zuschauern einen Blick über den vollständigen Rundkurs der Bahn ermöglicht.

Der Name „Hooksieler Nordsee-Meeting“ wurde dabei insbesondere durch die vielen Geschäftsleute und Politiker geprägt, die den Rennverein teilweise seit den Anfangsjahren mit Rennpreisen und Sponsoring nach Kräften unterstützen, um diese hochkarätige Sportveranstaltung zu ermöglichen und auch weiterhin für Akteure und Zuschauer attraktiv zu halten. Nur mit Hilfe dieser treuen Förderer des Hooksieler Rennsportes war es möglich, in den vergangenen 30 Jahren über 100 Renntage auszustatten.

Die Garanten für diesen Erfolg sind die jeweiligen Vorsitzenden und die vielen ehrenamtlichen Helfer des Rennvereins gewesen. Jeder hat seine Aufgabe stets pflichtbewusst und uneigennützig ausgeübt und somit zum Gelingen jedes einzelnen Renntages entscheidend beigetragen. Mit Immo Müller hat der Verein nach Dr. Karl-Heinz Gaede, Justus Schmucker und Günther Lühring erst den vierten Vorsitzenden. Auch dies zeigt, dass die Mitglieder hinter ihrem Verein stehen.

Heute sind die Hooksieler Renntage ein fester Bestandteil im kulturellen und sportlichen Leben der Gemeinde Wangerland und der gesamten Region Nord-West-Deutschlands. Der Hooksieler Rennverein hat in den vergangenen 36 Jahren seines Bestehens viel bewegt und viel erreicht. Nicht nur für den Verein, sondern vor allem für den Pferderennsport und die Popularität der ländlichen Rennbahnen insgesamt.

Neben dem sportlichen Aspekt haben die Hooksieler Renntage einen besonderen gesellschaftlichen und erheblichen wirtschaftlichen Stellenwert erreicht, den 1981 noch niemand zu erhoffen wagte. Viele Urlaubsgäste planen ihren Aufenthalt an der Küste nach den Terminen der Renntage.

Nach dem ersten Renntag im Jahre 1982 verabschiedete der damalige Vorsitzende und Gründungsmitglied Dr. Gaede die Gäste mit dem Wunsch: „Genießen Sie auch im nächsten Jahr wieder die besondere Atmosphäre einer Provinzrennbahn, die hoffentlich einmal in die Geschichte Hooksiels als ‚Jaderennbahn an der Bäderstraße‘ eingehen wird.“

Dieser Wunsch hat sich erfüllt.